
5. Mai 2025: CEDEFOP informiert: In mehreren europäischen Ländern gibt es Initiativen, um Geschlechterstereotype bei der Berufswahl aufzubrechen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern zu fördern und die Eingliederung in die Berufsbildung und das lebenslange Lernen zu unterstützen. In Deutschland ist dies die Initiative Klischeefrei. Welche weiteren Projekte gibt es in Europa?
Im Jahr 2022 waren 49 % der Schüler:innen der Sekundarstufe II in der EU in beruflichen Bildungsgängen eingeschrieben, wobei die Beteiligung der Männer an der beruflichen Erstausbildung (55,8 %) deutlich höher war als die der Frauen (41,9 %). Während dieser Trend in den meisten Ländern anhält – insbesondere in Italien, Polen und Deutschland, wo die geschlechtsspezifischen Unterschiede am größten sind –, beginnen einige Länder, diesen Trend umzukehren.
In ganz Europa sind weibliche Absolventen in MINT-Fächern nach wie vor rar: Ingenieurwesen (7,1 % aller Absolventen in diesem Fach), Architektur und Bauwesen (12,6 %), IKT (2,5 %), Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik (15,4 %). Dies beeinträchtigt weiterhin sowohl die Attraktivität als auch die Gleichstellung der beruflichen Bildung. Umgekehrt sind bestimmte Berufsbildungsbereiche überwiegend weiblich, z. B. das Gesundheitswesen (83,1 Prozent), das Sozialwesen (86,6 %) und das Bildungswesen (96,3 %). Traditionelle geschlechtsspezifische Präferenzen und strukturelle Hindernisse prägen nach wie vor die Berufswahl. Einige Länder beschreiten jedoch einen neuen Weg, um Stereotypen infrage zu stellen und die Inklusivität in der Berufsbildung durch Initiativen zur Umkehrung dieser Trends zu fördern. Mehr zu den einzelnen nationalen Intitiativen können Sie hier nachlesen.